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Aktuelles: 19. Juni 2023

  1. Rationalisierung als Verrechnen von Klimaschäden ( sog. Single Action Bias): Menschliche Tendenz (bias), sich im eigenen Stress mit den ökologischen Krisen bereits nach einer einzelnen umweltfreundlichen Handlung (single action) besser und entlasteter zu fühlen. Durch das schnelle Gefühl der Entlastung bleibt es nur bei der einen kleinen Verhaltensänderung, die nach kurzer Zeit schon wieder weniger konsequent ausfällt.
     
  2. Verdrängung (oder als stärkere Form die Verleugnung): „Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn dieser oder jener Kipppunkt überschritten wird.“ Und prompt denken wir nicht mehr daran und die Verdrängung funktioniert!
     
  3. Isolierung (v.a. in Politik & Journalismus) als Aneinanderreihung von Krisen, die suggeriert, dass wir es mit scheinbar gleichwertigen Problemen zu tun haben. Die Priorisierung liegt dann auf den „leichtesten / konkretesten“ Problemen. Ausgeblendet wird, dass die Klimakrise ursächlich für Vieles ist und oberste Priorität haben müsste.
     
  4. Verschiebung von Verantwortlichkeiten bzw. die Abwehr von Verantwortung: „Die Politik muss das richten“, „Was soll ich als einzige/r denn schon machen?“
    Ursachen können Bequemlichkeit sein, aber auch Überforderung und Hilflosigkeit! Wenn die Last zu groß ist, muss das Überforderungsgefühl ggf. abgewehrt werden, damit keine Ohnmachtsgefühle entstehen oder es nicht selbstwertschädigend wird. 

     
  5. Hoffnung auf „rettende“ Technologien und die damit verknüpfte Hoffnung, dass wir ohne große Änderungen so weitermachen können. Technologien, die das Klima retten könnten, sind nicht marktreif. Und manche sind sogar schädlich bzw. die Folgen sind nicht abschätzbar.
     
  6. Kapitulation: Wenn wir denken, dass „das Bonbon eh schon gelutscht ist“, dann brauchen wir uns auch nicht mehr anzustrengen.

aus: Lea Dohm & Mareike Schulze (2022): S.38-46.